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Eine Sepsis ist aus unserer Sicht ein aktuell in der Präklinik unterschätztes Notfallbild welches häufig nicht erkannt wird. Mit der Einführung der SAA/BPR und der eigenständig Durchführung invasiver Maßnahmen und Medikamentengaben, werden die Einsätze mit Notarzt weniger. Notfallsanitäter*innen haben häufig nicht den klinischen Blick auf ein möglichen Sepsis Verdacht, wie ein Intensivmediziner welcher regelmäßig Sepsis Patienten auf einer Intensivstation behandelt.
Dies bestätigen Daten aus dem Qualitätsbericht der SQR bei dem 2024 die Patientenzahl mit Sepsis, septischem Schock und hochfieberhaftem Infekt bei Notarzteinsätzen um 3% gesunken und bei Einsätzen ohne Notarzt um % gestiegen ist. Mit der Veränderung der Notarztindikation in vielen Landkreisen, besteht die Möglichkeit das diese Tendenz in 2025 weiter fortschreitet.
Frühes Erkennen und rasches Einleiten der Behandlung verbessern die Überlebenschancen von Patientinnen und Patienten mit Sepsis deutlich. Entsprechend wichtig ist es, die Sepsis in die Betrachtung möglicher Differentialdiagnosen einzubeziehen und die klinische Diagnostik und Therapie so schnell wie möglich einzuleiten. Da die klinischen Erscheinungsformen der Sepsis vielfältig und in ihrer Ausprägung sehr variabel sind, ist es jedoch schwierig, die Sepsis präklinisch zuverlässig zu erkennen. Hinzu kommt, dass ihre diagnostischen Kriterien über eine Vielzahl von Vitalparametern, Laborwerten und Organfunktionen definiert sind.
In der Intensivmedizin ist hierfür der sogenannte SOFA-Score etabliert. Er ist jedoch sehr komplex und für die präklinische Anwendung nicht geeignet.